ALDI Nord ist seit 2008 Mitglied der amfori (ehemals Foreign Trade Association (FTA)), des führenden Wirtschaftsverbandes des europäischen und internationalen Handels. Dies ist die Voraussetzung für unsere Teilnahme an der internationalen amfori Business Social Compliance Initiative (BSCI), in der wir uns im Verbund mit anderen Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmern für sichere und faire Arbeitsbedingungen einsetzen.
Unsere Lieferketten sind komplex und weltweit verzweigt. Bei der Herstellung von Non-Food-Artikeln (also von allen Produkten, die keine Lebensmittel sind) sind oft Produktionsschritte in mehreren Ländern erforderlich. Dabei spielen unterschiedliche Lieferantinnen und Lieferanten, Produzentinnen und Produzenten und Organisationen eine Rolle. Bei Lebensmitteln ist die Komplexität der Lieferkette vom Grad der Verarbeitung und vom Herkunftsland abhängig. Kartoffeln aus Deutschland beispielsweise haben nur einen kurzen Transportweg zwischen Landwirt und den Regalen unserer deutschen Filialen. Kaffee hingegen durchläuft viele Zwischenstufen und hat einen langen Transportweg hinter sich, bevor er in unseren Filialen landet.
Wir können nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass es in den Lieferketten der bei uns gehandelten Produkte zu unentdeckten Verstößen bei Arbeitsbedingungen, Löhnen oder Arbeitszeiten kommt. Daher setzt ALDI Nord auf eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen, um die Transparenz zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen in den Lieferketten zu verbessern. Ausführliche Informationen erhalten Sie auf den Seiten folgender ausgewählter Produktgruppen:
Bestimmte Aspekte sind für uns als Einzelhändler in allen Lieferketten besonders relevant: Dazu gehören das Recht auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Vereinigungsfreiheit, gerechte Entlohnung, angemessene Arbeitszeiten sowie der Kampf gegen Diskriminierung und gegen Kinder- und Zwangsarbeit. Manche Gruppen, z. B. religiöse oder ethnische Minderheiten, Wander- bzw. Saisonarbeiter oder Frauen sind potenziell stärker gefährdet, Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu werden. Daher müssen sie besonders geschützt werden.
Ausführliche Informationen zu unserem Einsatz für den Schutz der Menschenrechte finden Sie hier.
In unseren Einkaufspolitiken, Richtlinien, Verpflichtungen und Verhaltenskodizes (Code of Conduct) formulieren wir klare Anforderungen an unsere Lieferantinnen und Lieferanten. Wir setzen auf langfristige, faire und zuverlässige Geschäftsbeziehungen mit Lieferantinnen und Lieferanten, die unser Verständnis von Qualität und Verantwortung teilen. Dieses Verständnis spiegelt sich dem BSCI Verhaltenskodex wider, den auch alle unsere Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern als Grundlage ihres Handelns anerkennen.
amfori BSCI ist eine Initiative von Industrie- und Handelsunternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sichere und sozial gerechte Bedingungen innerhalb der Lieferkette zu gewährleisten. Der Verhaltenskodex stützt sich auf zahlreiche internationale Übereinkommen, darunter die Kernkonventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization – ILO) oder die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen (UN). In ihm verankert sind elf zentrale Arbeitnehmerrechte, unter anderem das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sowie der Ausschluss von Diskriminierung, Kinder- oder Zwangsarbeit.
Die Einhaltung des amfori BSCI-Verhaltenskodex wird anhand von Vor-Ort-Prüfungen (Audits) kontrolliert und bewertet. Sofern sich aus den Audits wesentliche Beanstandungen ergeben, sollen die Produktionsstätten innerhalb einer klar definierten Frist einen Abhilfemaßnahmenplan entwickeln. In diesem Fall wird nach spätestens einem Jahr ein erneutes Audit durchgeführt. ALDI Nord erwartet von allen Lieferantinnen und Lieferanten die schnellstmögliche Beseitigung jeglicher Mängel sowie regelmäßige Statusmeldungen zum Umsetzungsstand und eine entsprechende Dokumentation.
Weitere Informationen zur amfori und amfori BSCI finden Sie hier:
Vor-Ort-Prüfungen (Audits) sind ein wichtiger Schritt, um die Einhaltung von Sozialstandards in den Produktionsstätten unserer Produkte zu überprüfen. In Hongkong und Bangladesch haben wir eigene CR-Abteilungen eingerichtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sind das ganze Jahr hindurch in den Produktionsstätten in Asien unterwegs und überprüfen die Einhaltung der Arbeits- und Sozialbedingungen bei unseren Zulieferern. Hierbei sprechen sie mit dem Fabrikmanagement genauso wie mit den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Fabriken.
Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies allein nicht ausreicht. Deshalb berücksichtigen wir bei unseren tagtäglichen Einkaufsentscheidungen umfassende Nachhaltigkeitskritierien. Darüber hinaus sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um eine dauerhafte Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen – etwa die direkte Kommunikation mit den Lieferantinnen und Lieferanten und Produzentinnen und Produzenten und deren Schulung, oder aber zielgerichtete Projekte in den Produktionsländern. Diese Projekte sind oftmals das Resultat unseres Engagements in Sektor- oder Multi-Stakeholder-Initiativen: In diesen Initiativen tauschen sich Unternehmen mit zivilgesellschaftlichen Interessensgruppen und NGOs, Gewerkschaften oder auch Regierungsvertretern zu konkreten Lösungsansätzen aus. Prominente Beispiele sind in etwa der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) oder auch das deutsche Bündnis für nachhaltige Textilien. ALDI Nord beteiligt sich aktiv an Arbeitsgruppen, z.B. zur Einführung effektiver Beschwerdemechanismen, und verpflichtet sich zudem zur Einhaltung der dort festgelegten Verhaltensregeln.
Aktuelle und ausführliche Informationen zu unseren Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Lieferkette finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht und auf der Seite Menschenrechte.
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