Hülsenfrüchte

Von der Erbse bis zur Bohne: Was sind Hülsenfrüchte?

Hülsenfrucht – den Begriff hast du sicherlich schon einmal gehört. Vielleicht hast du auch eine vage Vermutung, was alles dazu gehört. Damit deine Ahnung Gewissheit wird, verraten wir dir, was Hülsenfrüchte genau sind und geben dir einen Überblick über die bekanntesten Sorten. Denn eines vorweg: Sie liefern Eiweiß und machen sich deshalb gut auf einem ausgewogenen Speiseplan.

Hülsenfrüchte: Definition.

Samen, die innerhalb einer Hülse heranwachsen, werden Hülsenfrüchte genannt. Die bekanntesten Beispiele dafür sind Erbsen und Bohnen. Doch das sind längst nicht die einzigen: Über 20.000 Arten in 730 verschiedenen Gattungen gibt es! Grundsätzlich gehören Hülsenfrüchte aber zum Gemüse.

In den meisten Fällen werden nur die Samen selbst gegessen, wie bei den Erbsen. Andere Hülsenfrüchte, wie grüne Bohnen, isst du mit der Hülse. Ganz gleich, ob mit oder ohne: Sie sind nahrhaft und lecker. Bei so einer großen Auswahl verschiedener Hülsenfrüchte ist sicherlich auch eine dabei, die dir besonders gut schmeckt.

Aber Achtung: Außer den grünen Erbsen und den verwandten Zuckerschoten solltest du Hülsenfrüchte nicht roh essen. Sie enthalten dann nämlich das Gift Phasin, das zu Verdauungsproblemen führen kann und die roten Blutkörperchen verklumpen lässt. Aber keine Sorge: Kochst du die Hülsenfrüchte, wird dadurch das Gift in den Hülsenfrüchten unschädlich gemacht. Es ist allerdings noch im Kochwasser. Deshalb solltest du es abgießen und nicht beispielsweise als Saucenbasis weiternutzen.

Die bekanntesten Hülsenfrüchte.

  • Bohnen: Weiß, grün, schwarz – die Welt der Bohnen ist bunt. Doch nicht nur farblich unterscheiden sich die vielen Sorten voneinander, sondern auch in ihrer Form. Von klein und rundlich bis hin zu lang und schmal ist alles mit dabei. Die verschiedenen Bohnenarten sind auf dem ganzen Globus verteilt. Deswegen findest du in den einzelnen Landesküchen oft ein typisches Bohnengericht. In Lateinamerika stehen zum Beispiel Kidney- und Pintobohnen oft auf dem Speiseplan. In der Türkei sind dagegen die weißen beliebter.
  • Linsen: Wie die Bohnen findest du Linsen in einer Vielzahl an Farben. Leuchtende rote Linsen, schwarz glänzende Belugalinsen oder blau-grüne Puy-Linsen sehen toll auf deinem Teller aus – und schmecken einfach köstlich. Ob im Eintopf oder im Pfannengericht, Linsen geben deinem Essen ein feines Aroma und fügen sich harmonisch zu vielen anderen Gemüsesorten wie Möhren, Paprika oder Sellerie ein. Wie die Bohnen sind auch Linsen in vielen Ländern Teil der heimischen Küche. In Indien weit verbreitet ist zum Beispiel die Linsensuppe Dal. In arabischen Ländern ist Mujaddara ein gängiges Linsen-Reisgericht.
  • Erbsen: Klein, rund und grün – so sieht die Erbse in der Regel aus. Dabei gibt es auch sie in verschiedenen Größen und Formen. Denn manche Erbsensorten kannst du sowohl mit als auch ohne Hülse essen, wie die Zuckerschoten. Sie werden üblicherweise im Ganzen gegessen, also die Hülse inklusive der kleinen Erbsensamen. Die hellen Kichererbsen sind mit den grünen Erbsen nur namentlich verwandt und gar keine „echten“ Erbsen. Dennoch gehören sie ebenfalls zu den Hülsenfrüchten.

Sojabohnen und Erdnüsse: Auch das sind Hülsenfrüchte.

Neben den prominenten Arten wie Bohnen und Erbsen gibt es eine Reihe anderer Hülsenfrüchte, die weniger als solche bekannt sind. Ein Beispiel dafür sind Sojabohnen. Denn obwohl sie die Bohne schon im Namen tragen, ist die erste Assoziation bei der Sojabohne oft die Sprosse und nicht die Bohne selbst.

Was in Deutschland oft fälschlicherweise als Sojasprossen bezeichnet wird, sind eigentlich die Keime der Mungobohne. In der asiatischen Küche werden auch echte Sojasprossen, also die Keimlinge der Sojabohne, verarbeitet, jedoch müssen diese im Gegensatz zur Mungobohnensprosse vor dem Verzehr gekocht werden. Die Sojabohne als solche ist erst in den letzten Jahren in Deutschland präsenter geworden. Unter dem japanischen Namen Edamame hast du sie vielleicht schon einmal gesehen.

Eine andere Hülsenfrucht, die als solche kaum bekannt ist, ist die Erdnuss. Aber ist das nicht eine Nuss? Tatsächlich nicht. Sie ist echten Nüssen nur in Konsistenz und Fettgehalt sehr ähnlich und wird deshalb als solche gehandelt.

Fragen rund um Hülsenfrüchte.

Kann ich jeden Tag Hülsenfrüchte essen?

Hülsenfrüchte enthalten Eiweiß und eignen sich daher für Proteine bei einer veganen Ernährung. Grundsätzlich kannst du sie täglich im Rahmen deiner Mahlzeiten essen. Achte nur darauf, dass du deinen Eiweißbedarf aus verschiedenen Quellen deckst, um dich ausgewogen zu ernähren.

Welche Hülsenfrüchte wachsen in Deutschland?

Eine große Anzahl verschiedener Hülsenfrüchte wachsen auch in Deutschland, zum Beispiel Erbsen, Bohnen und Linsen. Aber auch Sojabohnen gedeihen hierzulande sehr gut.

Woher kommt der Name Hülsenfrucht?

Die Samen der Hülsenfruchtpflanzen sind durch eine Hülse ummantelt. Deswegen werden sie Hülsenfrüchte genannt.

Sind Schalenfrüchte das Gleiche wie Hülsenfrüchte?

Nein, Schalenfrüchte sind keine Hülsenfrüchte. Schalenobst, wie es auch genannt wird, hat Samen, die von einer festen Schale ummantelt sind. Zu den Schalenfrüchten zählen Nüsse wie Haselnüsse, Mandeln und Cashewkerne.

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